Abendland unter? Reden über Europa
„Wie kann Europa aus seiner Starre gelöst werden? Ist der alte Kontinent gerüstet für globale Herausforderungen? Wie soll das nationalstaatliche Denken überwunden, wie ein kosmopolitisches Europa geschaffen werden?“ (5) Diese Fragen beantworteten namhafte Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Reden, Essays und Diskussionsimpulsen. Eingeladen dazu hatte die Allianz Kulturstiftung, das Bayerische Staatsschauspiel und die Süddeutsche Zeitung. Die Vorträge wurden als „Reden über Europa“ während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Münchener Residenz Theater gehalten. So unterschiedlich die Beiträge auch sind – Visionen von den nationalstaatlichen Außenministern als „aussterbende Spezies“ (19) werden gefolgt von Gedanken über die „Agonie“ (42) der Europaidee. Einigkeit finden die Autoren in der Bedeutung, die sie dem Projekt Europa beimessen und im Stellenwert, der dabei der Europaidee zukommt: „Europa muss eine Vision haben und selbst eine solche Vision sein“ (114), sonst bleibt das Projekt zwischen bürokratischer Versteinerung und Bürgerapathie stecken.