Skip to main content
Marjan Malešič / Gerhard Kümmel (Hrsg.)

Security and the Military between Reality and Perception

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2011 (Militär und Sozialwissenschaften 46); 221 S.; brosch., 44,- €; ISBN 978-3-8329-7055-0
Die europäische Öffentlichkeit habe ein eher geringes Interesse an militärischen Aktivitäten und Einsätzen, fasst Malešič die Beiträge des Sammelbandes zusammen. Dieses Interesse steige nur dann an, wenn das Militär in unerfreuliche Aktivitäten involviert sei. Wenig überraschend tendierten die Medien und die Öffentlichkeit dazu, eher Einsätze zu unterstützen, die weniger gefährlich und gewalttätig sowie näher am eigenen Land seien. Afghanistan könne für diese Haltung beispielhaft stehen. Hier reiche bisher zwar der öffentliche Druck nicht aus, um das Militär aus dem Land abzuziehen. Jedoch ergeben Umfragen, dass der Mangel an Unterstützung durch die Öffentlichkeit einen negativen Einfluss auf die Moral der eingesetzten Soldaten habe. Aber auch wenn das Interesse der Öffentlichkeit an militärischen Aktionen nicht besonders groß sei, sei das Vertrauen in das Militär in den vergangenen zwei Jahrzehnten in fast allen europäischen Ländern gestiegen. Mit Blick auf die Rolle der Medien fasst der Autor zusammen, dass diese Einstellung wesentlich von den zivilen und militärischen Entscheidungszentren abhänge. Zudem vernachlässigten die Medien eine ganzheitliche Herangehensweise im Hinblick auf die Gründe des Krieges und konzentrierten sich stattdessen auf einzelne Episoden. Auch haben die Medien in weniger entwickelten Ländern eine bedeutende Rolle im Transformationsprozess, da sie das Militär im politischen Prozess zu Ungunsten einer Zivilregierung stärken könnten. Die Publikation ist dann in drei Teile aufgeteilt, in denen verschiedene Länder in den Fallstudien berücksichtigt werden. Im ersten Teil analysieren die Autoren die Einstellungen der Öffentlichkeit und der Massenmedien im Hinblick auf internationale Friedensmissionen, Krisenmanagement und humanitäre Einsätze mit besonderem Schwerpunkt auf die militärischen Operationen in Afghanistan. Im zweiten Teil werden verschiedene Themen wie die Frage nach der Toleranz von Todesfällen, das Bild des Militärs und die öffentliche Wahrnehmung der Beziehung zwischen politischen und militärischen System angesprochen. Im dritten Teil wird die Berichterstattung der Massenmedien über Kriege und die Rolle der Medien in der politischen Sphäre untersucht.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.22 | 2.333 | 2.61 | 2.63 | 2.64 | 4.41 | 4.22 | 4.21 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Marjan Malešič / Gerhard Kümmel (Hrsg.): Security and the Military between Reality and Perception Baden-Baden: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34845-security-and-the-military-between-reality-and-perception_41889, veröffentlicht am 26.04.2012. Buch-Nr.: 41889 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken