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Richard von Weizsäcker

Der Weg zur Einheit

München: C. H. Beck 2009; 223 S.; 19,90 €; ISBN 978-3-406-59287-4
Richard von Weizsäcker hat die deutsche Einheit ebenso wie die vorherigen Jahrzehnte der Teilung in politischer Verantwortung als regierender Bürgermeister von Berlin (1981-1984) und Bundespräsident (1984-1994) mitgestaltet und stets aufmerksam beobachtet. Mit diesem Buch beschränkt er sich nicht auf die letzten Schritte auf dem Weg zur Einheit, sondern beginnt mit dem Ende des Nationalsozialismus und der Gründung der Bundesrepublik und der DDR. Von Weizsäcker lässt die zentralen Etappen der deutschlandpolitischen Entwicklung Revue passieren. Dabei bezieht er klar Stellung auch und gerade dort, wo er in konservativen Kreisen Widerspruch hervorgerufen hat, wie mit seiner positiven Haltung zu den Ostverträgen als Abgeordneter der CDU im Deutschen Bundestag. Einen wesentlichen Stellenwert nimmt die Rolle der evangelischen Kirche ein, in der sich von Weizsäcker im Rahmen der Kirchentagsbewegung über lange Zeit engagiert hat. Das Buch ist weder vorwiegend autobiografisch noch eine detaillierte zeitgeschichtliche Analyse, sondern es zeigt die persönliche Sicht eines politischen Menschen auf die deutsche (Nachkriegs-)Geschichte und die künftigen Herausforderungen. Als eine solche persönlich geprägte Auseinandersetzung mit dem „Weg zur Einheit“ ist das Buch anregend und sehr lesenswert.
Julia von Blumenthal (JB)
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
Rubrizierung: 2.31 | 2.315 | 2.35 | 4.21 Empfohlene Zitierweise: Julia von Blumenthal, Rezension zu: Richard von Weizsäcker: Der Weg zur Einheit München: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31338-der-weg-zur-einheit_37297, veröffentlicht am 18.11.2009. Buch-Nr.: 37297 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken