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Heike Holbig / Thomas Reichenbach

Verbandliche Interessenvermittlung in der VR China. Der Bund für Industrie und Handel zwischen staatlichem Kontrollanspruch und privatwirtschaftlicher Selbstbehauptung

Hamburg: Institut für Asienkunde 2005 (Mitteilungen des Instituts für Asienkunde 388); 319 S.; 32,- €; ISBN 978-3-88910-317-8
Die Autoren untersuchen die Rolle der „All-China Federation of Industry and Commerce“ (ACFIC) als führendem – wenngleich zunehmend in Konkurrenz zu ähnlichen Interessenvertretungen stehendem – Verband der chinesischen Privatwirtschaft. Ausgangspunkt der Studie ist die Feststellung, dass die gängigen korporatistischen bzw. zivilgesellschaftlichen Perspektiven zur Betrachtung des Verbändewesens in Transformationsgesellschaften teilweise widersprüchliche empirische Befunde liefern und daher differenziertere Ansätze erforderlich sind. Ein solcher Ansatz wird unter dem Begriff des „fragmentierten Korporatismus“ entwickelt. Demnach ist in der VR China bei insgesamt nach wie vor intaktem parteistaatlichen Kontrollanspruch eine zunehmend leistungsfähige Vertretung privatwirtschaftlicher Interessen durch die ACFIC zu erkennen. Die Arbeit liefert vor allem aufgrund ihrer auf der Basis zahlreicher Interviews gewonnenen empirischen Erkenntnisse einen interessanten Beitrag zu der Debatte um die Fragmentierung der gesellschaftlichen und politischen Strukturen in China.
Christian Becker (BEC)
Dr. rer. pol.
Rubrizierung: 2.68 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Christian Becker, Rezension zu: Heike Holbig / Thomas Reichenbach: Verbandliche Interessenvermittlung in der VR China. Hamburg: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26995-verbandliche-interessenvermittlung-in-der-vr-china_31508, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 31508 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken