Der Sammelband geht auf ein Seminar für Studenten aus Deutschland, Polen und Tschechien im Jahr 2005 in Polen zurück, das sich u. a. der Diskussion der Möglichkeiten eines gesamteuropäischen Geschichtsbildes widmete. Aus der kritischen Diskussion darüber entstand eine Vortragsreihe an der TU Dresden. Beteiligte Geschichtsstudenten legen mit diesem Band ihre Überlegungen vor. Teplý setzt sich zunächst grundlegend mit dem Begriff „Geschichtsbild“ auseinander. Die folgenden Beiträge kommen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen, was die Möglichkeit und den Sinn eines europäischen Geschichtsbildes anbelangt. Stoklosa etwa steht dem positiv gegenüber und sieht vor allem in den Vertreibungen des 20. Jahrhunderts eine historische Erfahrung, an die sich dabei anknüpfen ließe. Die meisten anderen Autoren sind zurückhaltender. Da die Beiträge einen geschichtswissenschaftlichen Schwerpunkt besitzen, sind sie auch in erster Linie für Historiker geeignet und weniger für politikwissenschaftliche Europaforscher. Trotzdem tut der Blick über den Tellerrand gut, da manches historische Detail erhellende Parallelen oder Einsichten für die Gegenwart bereithält.