Die tropischen Regenwälder bieten Lebensraum für eine reichhaltige Tier‑ und Pflanzenwelt, zudem sind sie von großer Bedeutung für die dort lebenden Menschen und das globale Klima. Doch diese auf Höhe des Äquators gelegenen Wälder sind in Gefahr, jedes Jahr werden zehntausende Quadratkilometer abgeholzt, um Raum für Viehzucht und Palmölplantagen zu schaffen, um Tropenholz zu gewinnen oder nach Erdöl zu bohren. Claude Martin, Schweizer Biologie und Umweltschützer, warnt deshalb vor einem „Endspiel“ um den Regenwald. Das Buch ist zugleich der 34. Bericht an den Club of Rome, den Zusammenschluss von Experten aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft, der durch den 1972 veröffentlichten Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ bekannt wurde. Kurzfristige wirtschaftliche Interessen, also die westliche und östliche Konsumgesellschaft, erläutert Martin, gefährden die Regenwälder und damit die Erde: Nach der Abholzung trocknen die Böden aus und sondern Kohlendioxid ab, in der Folge verstärken sich der Klimawandel und das Verschwinden des Regenwaldes gegenseitig. Martin erklärt den historischen und aktuellen Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung hierzu, geordnet in neun Kapitel: Genannt werden die Grundursachen für die Entwaldung, aber auch Beispiele für Wiederbewaldung; erklärt wird die Biodiversität und dass die Zerstörung des Regenwaldes zu einem klimatologischen Kipppunkt führt, dessen Erreichen verheerende Folgen für die Erde haben wird; verwiesen wird aber auch auf ein wachsendes Problembewusstsein und das Monitoring globaler und regionaler Entwaldungsmuster. Der Text wird ergänzt um acht Beiträge von Fachexperten. Aus Martins Sicht sind das Bevölkerungswachstum und der steigende Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten, seien es Lebensmittel oder Futter für Tiere, konkrete Gefahren für den Regenwald. Rettungsversuche seien aber nicht aussichtslos, wie auch der Untertitel des Buches „Wie wir das Schicksal der Tropischen Regenwälder doch noch wenden können“ verspricht. Martin formuliert seine Lösungsvorschläge am Ende in 17 Kernbotschaften: Geboten seien beispielsweise eine nachhaltige Nutzung der Wälder und eine Ausdehnung der Schutzgebiete und zwar unter verstärkter internationaler Kooperation; mit Satelliten könnte illegale Abholzung verfolgt werden, außerdem müsste der Anbau von Nahrungsmitteln, Tierfutter und Biotreibstoffen aus dem Wald herausgehalten werden.