In einer globalisierten Welt kann die Schweiz nicht die sprichwörtliche Insel sein, sondern wird mit Herausforderungen konfrontiert, die sowohl auf die Außenbeziehungen des Landes wirken als auch Konsequenzen auf das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben der Eidgenossenschaft haben. Diese innen- und außenpolitischen Veränderungen ließen das Land, seine Entscheidungsträger, aber auch die Schweizerinnen und Schweizer in der jüngsten Vergangenheit oftmals ratlos erscheinen. Angesichts dieser gewissen Orientierungslosigkeit erörtern in diesem Sammelband zehn prominente Schweizer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kunst „die Lage der Nation“ und ihre Haltung zu diesen aktuellen Herausforderungen. Anlass dafür war eine öffentliche Vortragsreihe des Theaters Basel im Jahr 2010, die zusammen mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ im Basler Schauspielhaus veranstaltet wurde. Die Autoren diskutieren Perspektiven für die Schweiz, prüfen Utopien auf die Möglichkeit beziehungsweise Unmöglichkeit der Verwirklichung, sie machen sich Gedanken über die Zukunft ihres Landes. Inhaltlich wie formal sind die Beiträge so unterschiedlich angelegt wie auch die Autoren unterschiedlich sind: Knappe Analysen und Thesen stehen neben breit aufgestellten Beiträgen. Dass hierbei die Außenministerin Micheline Calmy-Rey andere Akzente setzt als die Soziologen, Historiker, Psychoanalytiker oder der Kinderarzt Remo H. Largo in seinem Beitrag über die Bildungspolitik in der Schweiz, versteht sich von selbst. Gemeinsam ist den Beiträgen, dass sie vor allem für ein Schweizer Publikum geschrieben wurden. Sie setzen bereits eine gewisse Vertrautheit mit den Besonderheiten des Landes voraus. Der Sammelband ist typografisch schön aufgemacht, instruktiv ist das Autorenregister mit biografischen Angaben.