Im Jahr 1960 beteiligte sich Österreich erstmalig an einer Friedensoperation der Vereinten Nationen und zwar im gerade erst unabhängig gewordenen Kongo. Da Österreich 2010 an die fünfzigjährige Teilnahme an internationalen Friedensoperationen erinnerte, entschloss sich der österreichische Zeitgeschichtler Schmidl, die 1995 erschienene Erstauflage dieses Titels zu aktualisieren. Er schildert, wie das erste UN-Sanitätskontingent der Republik Österreich am 14. Dezember 1960 im Kongo eintraf und gefangen genommen wurde, weil die Österreicher für verkleidete belgische Fallschirmjäger gehalten wurden. Nigerianische Blauhelme befreiten sie dann. Bis 1963 leisteten die österreichischen Sanitäter an mehreren Orten im Kongo wertvolle Hilfe. Dies sei der Beginn der erfolgreichen österreichischen Teilnahme an internationalen Friedensoperationen gewesen, die mittlerweile zu einem festen Bestandteil der österreichischen Außenpolitik geworden seien. Schmidl schildert die Hintergründe und Entwicklung der internationalen Einsätze sowie der UN-Operation im Kongo. Der Einsatz des österreichischen Sanitätskontingents wird anhand von Archivquellen und den Erinnerungen der Teilnehmer dargestellt. Besonderes Augenmerk richtet der Autor auf die politischen Hintergründe der österreichischen Beteiligung und die Verbindung mit der Südtirolpolitik des damaligen Außenministers Bruno Kreisky. Seit 1960 seien rund 90.000 Österreicher in ca. 100 Operationen weltweit im Einsatz gewesen: vom Nahen Osten bis Bosnien, von El Salvador bis Ost-Timor, von Liberia bis Afghanistan und vom Kongo bis in den Tschad. Das Engagement der Friedensoperationen habe mittlerweile „eine gewisse Eigendynamik“ (140) erlangt.