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Rolf Ahmann / Reiner Schulze / Christian Walter (Hrsg.)

Rechtliche und politische Koordinierung der Außenbeziehungen der Europäischen Gemeinschaften 1951-1992

Berlin: Duncker & Humblot 2010 (Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte 56); 159 S.; 58,- €; ISBN 978-3-428-13381-9
Bisher sei die europäische Einigung überwiegend als ein binnengerichteter Prozess der wirtschaftlichen und politischen Integration wahrgenommen worden, die Entwicklung der Außenbeziehungen der Europäischen Gemeinschaften seit den 50er-Jahren habe in der Forschung hingegen nur wenig Berücksichtigung gefunden. Diese Lücke wollen die Herausgeber schließen. Dabei halten sie es für wichtig, dass bei der Untersuchung der vielfältigen Fragen der Koordination der Außenbeziehungen der Union die nationalstaatlichen Perspektiven der Mitgliedstaaten wie auch die Perspektiven der miteinander kooperierenden und konkurrierenden EU-Organe in den Blick genommen werden. Zudem sollte die Ausweitung, Verdichtung und Verrechtlichung verschiedener Politikfelder im Bereich der Außenbeziehungen gewürdigt werden. Rechts-, Politik- und Geschichtswissenschaftler bieten hierzu einen Einstieg. Der Band ist aus einer Tagung im April 2008 in Münster hervorgegangen, die der Vorbereitung eines internationalen Forschungsprojekts zu dieser Thematik diente. Darin werden wichtige Wegmarken und Aspekte der Entwicklung der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ) bis 1992 sowie der Forschungsstand und die Forschungsfragen hinsichtlich der unterschiedlichen außenpolitischen Strategien der Mitgliedstaaten, der außenpolitischen Aktivitäten ihrer Gemeinschaftsorgane – vor allem die der Kommission – aufgezeigt. Im Mittelpunkt des ersten Themenabschnitts stehen nationale Perspektiven: Betrachtet werden die Rolle der Benelux-Staaten in den Außenbeziehungen der Europäischen Gemeinschaften, die außenpolitische Zusammenarbeit aus französischer Sicht unter den Präsidenten Charles de Gaulle und Georges Pompidou sowie Großbritanniens Rolle in der EU. Die deutsche Ost- und Europapolitik der sozialliberalen Koalition um 1970 untersucht der Kölner Historiker Jürgen Elvert. Er fragt nach der Bedeutung, die die damalige Bundesregierung dem Verhältnis von Ost- und Europapolitik beimaß. Teil 2 enthält Beiträge zu Einzelaspekten, etwa der Frage, wie die europäischen Institutionen von den Vereinten Nationen im Untersuchungszeitraum wahrgenommen wurden oder zur gemeinsamen Handelspolitik, die als ein Baustein der EG-Außenpolitik gilt.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.6 | 4.22 | 4.21 | 2.61 | 4.3 | 3.1 | 3.3 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Rolf Ahmann / Reiner Schulze / Christian Walter (Hrsg.): Rechtliche und politische Koordinierung der Außenbeziehungen der Europäischen Gemeinschaften 1951-1992 Berlin: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33198-rechtliche-und-politische-koordinierung-der-aussenbeziehungen-der-europaeischen-gemeinschaften-1951-1992_39688, veröffentlicht am 24.03.2011. Buch-Nr.: 39688 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken