Im Rahmen der von den Landeszentralen für politische Bildung initiierten Buchreihe „Deutsche Länder“ hat der stellvertretende Leiter der Landeszentrale Nordrhein-Westfalen, Andreas Kost, gemeinsam mit anderen Kollegen einen informativen Sammelband herausgebracht. In diesem wird die Entwicklung der Parteiensysteme in allen deutschen Ländern, in der Regel beginnend mit dem Kaiserreich (1871) in sechzehn Einzelbeiträgen dargestellt, die ihrerseits von namhaften Parteienforschern verfasst wurden. Ziel dieser Beiträge ist es, „einen Beitrag zum besseren Verständnis und damit auch zur Festigung des Föderalismus“ (9) zu leisten. Nicht zuletzt die eher zurückhaltende Verwendung von Quellenverweisen lässt erkennen, dass sich der Band vornehmlich an ein breites, politisch interessiertes Publikum richtet, bei dem man weder ein großes wissenschaftliches Vorwissen über die Funktion von Parteien im Allgemeinen bzw. Landesparteien im Besonderen voraussetzen kann. Dies muss man wissen, um zum einen zu verstehen, warum den Einzelbeiträgen über die jeweiligen Landesparteiensysteme ein ausgesprochen umfangreicher, allgemeiner Einführungsteil von über 100 Seiten (bei einem Gesamtvolumen des Buches von rd. 450 Seiten) zur Geschichte von Parteien in Deutschland vor 1815 und zu deren genereller Funktion im politischen System vorangestellt wird. Zum anderen wäre sonst auch nicht nachvollziehbar, warum dieser Sammelband überhaupt publiziert wurde, ist doch gerade einmal zwei Jahre zuvor ein von Uwe Jun und anderen herausgegebener Band zum selben Thema erschienen (siehe Buch-Nr. 33156), mit allerdings deutlich stärkerer Ausrichtung an einem wissenschaftlichen Publikum. Für dieses bietet der Band nur eine knappe Aktualisierung, für das anvisierte Zielpublikum jedoch einen gelungenen Überblick über Stand und Entwicklung der Parteiensysteme in den deutschen Ländern.