Politische Bildung wird in Deutschland auf mehreren Ebenen geleistet: auf zwei Hauptebenen, der staatlichen und der gesellschaftlichen, und jeweils mehreren Subebenen. Lange, Politikdidaktiker an der Universität Hannover, präzisiert und quantifiziert sie erstmals im Überblick. Auf der Bundesebene erfolgt politische Bildung keineswegs nur durch die Bundeszentrale für politische Bildung, die zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern gehört. Ebenso fördern andere Ministerien politische Bildungsarbeit (u. a. das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung oder das Bundesministerium der Verteidigung). In einem bildungsföderalen Staat wie Deutschland ist insbesondere die Landesebene im Hinblick auf die politische Bildung ein zentrales Subsystem (hauptsächlich: Landeszentralen für politische Bildung, Schulen, Hochschulen). Relevant sind aber auch die kommunale Ebene (u. a. Volkshochschulen) und die europäische Ebene (beispielsweise mit dem Förderprogramm Comenius). Ebenfalls vergleichbar breit ist die politische Bildungsarbeit im gesellschaftlichen Bereich gelagert. Die Spanne reicht hier von den beiden großen Konfessionen über parteinahe Stiftungen, zivilgesellschaftliche Stiftungen (Zeit- oder Körber-Stiftung), Gewerkschaften bis hin zum Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten. Der Autor gibt dazu jeweils detaillierte Ein- und Überblicke. Er beschließt den Band mit einem Bundesländer-Ranking. Auf dem ersten Platz befindet sich überraschenderweise Mecklenburg-Vorpommern; Bayern und Sachsen nehmen die Schlussplätze ein.