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Thomas Kieselbach / Sebastiano Bagnara / Hans De Witte / Louis Lemkow / Wilmar Schaufeli (Hrsg.)

Coping with Occupational Transitions. An Empirical Study with Employees Facing Job Loss in Five European Countries

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2009 (Psychologie sozialer Ungleichheit 13); 354 S.; softc., 49,90 €; ISBN 978-3-531-15237-0
Der transparent und sorgfältig aufbereitete Band enthält Ergebnisse des von der EU-Kommission geförderten Forschungsprojekts „Social Convoy and Sustainable Employability: Innovative Strategies for Outplacement/Replacement Counselling“ (SOCOSE). Behandelt werden fünf Staaten (Belgien, Deutschland, Italien, Spanien, Niederlande), wobei eine interdisziplinäre Herangehensweise (Psychologie und Sozialwissenschaften) an die Frage der möglichst effektiven und den individuellen Bedürfnissen auch subjektiv angemessenen Gestaltung beruflichen Übergangs gewählt wurde. Dazu wurden 250 Tiefeninterviews mit Betroffenen (Beschäftigte in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen sowie Wiedervermittelte) durchgeführt. Hinzu kommt die Analyse innovativer Maßnahmen zur professionellen Wiedervermittlung und beruflichen Reintegration („cases of good practise“). Neben den fünf Länderstudien enthält der Band einen übergreifenden Vergleich der Ergebnisse (Thomas Kieselbach/Sabine Mader) sowie einen detaillierten methodischen Anhang. Erfreulich ist insbesondere, dass die Autoren den praktischen Ertrag ihrer Arbeit in Form konkreter Handlungsanleitungen nachweisen können, wobei der Perspektive der Betroffenen eine angemessene Stellung zukommt. Konstatiert werden u. a. große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: „In Spain, labour market problems are still being ‚solved’ mainly with financial means; unemployment and coping with it are regarded as individual problems. [...] In the Netherlands, collective wage agreements have incorporated career guidance for quite some time already – thus emphasizing the preventive aspects. Social plans would regularly include outplacement counselling, while the concept is still widely unknown in Spain” (74). Länderübergreifend feststellbar seien Verunsicherungen und Benachteiligungsgefühle der Betroffenen. Problematisch sei insbesondere, dass vormals länger beschäftigte Menschen den Kontakt zum Arbeitsmarkt verlören. Die Ergebnisse stützen nach Ansicht der Autoren die These von der Wichtigkeit professioneller Beratung beim beruflichen Übergang. Erforderlich sei in diesem Zusammenhang auch, dass sich die Gewerkschaften daran aktiv beteiligen.
Markus Linden (LIN)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, SFB 600 - Teilprojekt C7 "Die politische Repräsentation von Fremden und Armen", Universität Trier.
Rubrizierung: 2.262 | 2.61 | 2.342 Empfohlene Zitierweise: Markus Linden, Rezension zu: Thomas Kieselbach / Sebastiano Bagnara / Hans De Witte / Louis Lemkow / Wilmar Schaufeli (Hrsg.): Coping with Occupational Transitions. Wiesbaden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31718-coping-with-occupational-transitions_37794, veröffentlicht am 19.11.2010. Buch-Nr.: 37794 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken