Politikwiss. Diss. Freiburg i. Br.; Gutachter: W. Jäger, G. Riescher. – Gassmann beschreibt das Ziel der Arbeit wie folgt: „Hermann Hellers handlungstheoretische Erklärung der Institution Staat soll im Lichte der analytischen Theorien sozialen Handelns mit Schwerpunkt auf der Searle’schen Theorie analysiert werden“ (3). Auf die Einleitung folgt ein handlungstheoretisches Grundlagenkapitel. Darin wird vor dem Hintergrund der Individualismus-Holismus-Debatte und in Auseinandersetzung mit verschiedenen handlungstheoretischen Ansätzen eine Konzeption sozialen Handelns entwickelt und deren Verbindungen zur sozialen Anthropologie Hellers aufgezeigt. In Kapitel 3 befasst sich die Autorin mit der handlungstheoretischen Erklärung von Institutionen, wobei die Ansätze John R. Searles und Hermann Hellers gegenübergestellt werden. Abschließend (Kapitel 4) wird Hellers handlungstheoretische Erklärung der Staatsorganisation skizziert. In Teilresümees werden die Ergebnisse der einzelnen Abschnitte transparent zusammengefasst, was den Zugang zu der abstrakten Materie erleichtert. Gassmann gelingt es zu zeigen, welch große Bedeutung den Arbeiten Hellers für ein Verständnis von Institutionen als „sozialen Tätigkeitsformen“ (289) sowie „des Staates als Handlungszusammenhang“ (295) zukommt. Damit wäre einmal mehr belegt, wie gewinnbringend der Rückgriff auf die Weimarer Staatsrechtslehre im Allgemeinen und auf Heller als ihrem wohl fortschrittlichsten Exponenten im Besonderen sein kann.