Mit diesem Band sollen Fakten, Zusammenhänge und Hintergründe über die Integration Europas vermittelt werden. Während des Schreibens war sich der Autor bewusst, dass die reale Entwicklung die Aussagen des Bandes relativieren könnten. Denn durch den Vertrag von Lissabon wurden von den Mitgliedsländern gerade im Politikbereich der Außen- und Sicherheitspolitik strukturelle Veränderungen beschlossen, die sich u. a. in der Einrichtung eines europäischen auswärtigen Dienstes äußerten und deren praktische Bedeutung heute noch nicht absehbar ist. Algieri hat sich letztlich für das Buch entschieden, um eine generelle Einordnung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU (GASP) vorzunehmen und die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema unabhängig vom Ausgang institutioneller Reformen anzuregen. Aus einer systemischen Perspektive heraus werden die historische Entwicklung der GASP, ihre institutionellen und akteursspezifischen Merkmale hinsichtlich der EU als System und der Rolle der EU in der internationalen Politik dargestellt. Eine explizite Bedeutung wird der noch jungen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (seit dem Vertrag von Lissabon wird von einer Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik gesprochen) als Teil der GASP und der Europäischen Sicherheitsstrategie (ESS) zugewiesen. Insgesamt handelt es sich eher um einen einführenden und beschreibenden denn analytischen Band. Auch das Resümee bleibt auf dem Einführungsniveau und gefällt durch Allgemeinplätze, wie beispielsweise: „Der zukünftige Erfolg der GASP wird auch vom Grad ihrer Legitimität abhängen“ (172).