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Christoph Böhr / Stephan Raabe (Hrsg.)

Eine neue Ordnung der Freiheit. Die Sozialethik Johannes Pauls II. – eine Vision für das vereinte Europa

Osnabrück: fibre 2007 (Veröffentlichungen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband e. V. 13); 291 S.; 24,- €; ISBN 978-3-938400-34-0
Dokumentiert wird „ein gemeinsames polnisch-deutsches Nachdenken über grundlegende Fragen der Weltgestaltung auf der Grundlage anthropologischer und ethischer Überlegungen“ (9), schreiben die Herausgeber. Die Beiträge gehen auf eine Konferenz zurück, die die Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit der Katholischen Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität ausrichtete. Inhaltliche Klammer ist die Soziallehre von Papst Johannes Paul II., problematisiert werden u. a. die Herausforderungen einer freien und gerechten Wirtschafts- und Sozialordnung und die Entwicklung der christlichen Gesellschaftslehre vor dem Hintergrund eines demokratischen und säkularen Staates. Nowina-Konopka, Direktor für die Beziehungen zu den nationalen Parlamenten beim Europäischen Parlament, verweist in diesem Zusammenhang auf die spezifischen Erfahrungen des Papstes in seinem Heimatland Polen. Johannes Paul II. sei kein Christdemokrat gewesen, sondern habe einen anderen Blick auf Demokratie und Religion eingenommen. Als die drei Hauptelemente der päpstlichen Betrachtungsweise seien zu nennen: „Personalismus, verstanden als Primat der Person; Solidarität als Ausdruck der Sorge um das Gemeinwohl; Verantwortung für Politik als nicht hinterfragbare Verpflichtung der Bürger – bei Katholiken aus dem Glaubensbekenntnis erwachsend – zum öffentlichen Engagement“ (98). Ein Kapitel ist außerdem der friedlichen Revolution von 1989 und der gesellschaftlichen Transformation gewidmet, unter Würdigung der Rolle der Kirche und des Papstes. Johannes Paul II. habe betont, „dass man niemals gegen, sondern immer nur füreinander antreten dürfe“ und damit der polnischen Gesellschaft den Weg gezeigt, auf dem sie „wieder zu ihrem Recht auf Freiheit zurückkehren sollte“ (126), schreibt Kieres, Professor für Verwaltungsrecht in Wrocław. Weitere Beiträge öffnen die Perspektive auf globale Entwicklungen, thematisiert werden unter anderem Islam und Christentum als soziale Kraft sowie die Herausforderungen für eine christlich-demokratische Politik in der Globalisierung.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.23 | 5.44 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Christoph Böhr / Stephan Raabe (Hrsg.): Eine neue Ordnung der Freiheit. Osnabrück: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28635-eine-neue-ordnung-der-freiheit_33751, veröffentlicht am 26.03.2008. Buch-Nr.: 33751 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken