China und Indien vermelden seit Jahren zweistellige Wachstumsraten und insgesamt scheint sich der asiatische Wirtschaftsraum von der Asien-Krise zu erholen. Diese Entwicklungen werden von westlichen Ökonomien zunehmend mit Besorgnis betrachtet. Vor diesem Hintergrund sind die hier versammelten wirtschaftswissenschaftlichen Analysen, hervorgegangen aus einer im Herbst 2004 veranstalteten Tagung des Instituts für Asienkunde und dem Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, zu verstehen. Neben drei Länderstudien zu den wirtschaftlichen Aussichten in Japan, Indien und China und den damit verbundenen Konsequenzen für europäische Unternehmen geht es in weiteren Beiträgen um die regionale Wettbewerbsfähigkeit Asiens, um die Rolle der rasant steigenden Freihandelsabkommen für die weltwirtschaftliche Integration sowie um die Perspektiven einer multilateralen Ordnung des Welthandelssystems. Diese sei durch die generelle Regionalisierung der Weltwirtschaft gefährdet, schreibt Dieter und kommt zu folgender, aus einer Sicht wenig optimistischen Prognose: „Die Entwicklungen in Asien unterstützen die von der EU und der USA ausgehende Tendenz zur Fragmentierung der multilateralen Ordnung. Damit droht die Weltwirtschaft in drei fallweise kooperierende, fallweise sich befehdende Blöcke zu schlittern.“ (131)