Die EU-Entwicklungspolitik im Brennpunkt. Eine Analyse der politischen Dimension des Cotonou-Abkommens
Politikwiss. Diss. Innsbruck; Gutachter: H. Neisser, A. Pelinka. – Die Entwicklungspolitik der EU wird unter hehren politischen und moralischen Prinzipien geführt, erfüllt jedoch die an sie gestellten Anforderungen nicht immer. Dies gilt auch für das Cotonou-Abkommen, welches seit 2000 die Beziehungen zwischen der EU und den in der AKP-Gruppe zusammengeschlossenen Länder des Südens regelt. Hier, so die Quintessenz der Analyse Dialers, stehen Fragen der Rohstoffsicherung und äußeren Sicherheit für die EU im Vordergrund – und nicht etwa faire Entwicklungsmöglichkeiten für die AKP-Staaten. Die Autorin stellt die Geschichte der EU-Entwicklungspolitik anschaulich dar und reflektiert deren Stärken und Schwächen. Ihr Fazit: Die EU-Entwicklungspolitik ist allenfalls als „ambivalent“ zu bezeichnen, denn „wortgewaltige Ziele auf internationaler Ebene und die aufgeladene moralische Verantwortung Europas stehen der realpolitischen Machbarkeit gegenüber“ (246 f).