Sozialwiss. Magisterarbeit Osnabrück; Gutachter: R. Kleinfeld, H. Voelzkow. – Es ist kein Geheimnis, dass die Fußball-WM von 2006 nur mit großem Einsatz von Politik und Wirtschaft nach Deutschland geholt werden konnte. Die Arbeit besteht aus einer eher oberflächlichen Darstellung dieses Prozesses. Ehlers hat weder mit den Verantwortlichen gesprochen noch ein in irgendeiner Weise politikwissenschaftlich zu nennendes Analysekonzept entworfen. Man muss schon sehr genau suchen, um Aussagen über die Rolle der Politik zu finden, die über das sattsam bekannte Zeitungswissen hinausgehen. Ehlers hält sich vielmehr mit Schilderungen der Geschichte der FIFA, Darstellungen der Rolle verschiedener Akteure bei der Vergabe der WM bzw. der Standortwahl in Deutschland auf. Der Akteur Staat wird dabei nur sehr knapp behandelt. Eine politikwissenschaftliche Fragestellung fehlt ganz. Nur in der Einleitung blitzt für einen Moment der Gedanke auf, so etwas wie eine Begründung für das Vorgehen einfügen zu müssen: Es gehe um das „Politiknetzwerk Fußball-WM 2006“ (7). Methodisch werden daraus jedoch keine Konsequenzen gezogen, und im Fazit kommt Ehlers auch nicht über die Erkenntnis hinaus, selbst ein reibungsloser Ablauf der WM sei keine Garantie dafür, dass sie ein neues Wirtschaftswunder auslösen würde. „Es hängt sicherlich alles von der Strategie der Regierung ab, die positiven Effekte längerfristig zu nutzen.“ (88) Aber das wusste man auch vorher.