Pluralismus, die Vielfalt von Meinungen und Positionen ist nicht nur ein wichtiges Merkmal der Moderne, sondern der Umgang mit unterschiedlichen Positionen ist in jeder Gesellschaft und zu jedem Zeitpunkt wichtig, wobei das Verhältnis von Einheit und Differenz jeweils unterschiedlich austariert wird. Die Verfasser zeigen aus historischer Perspektive, wie dieses Spannungsverhältnis in China zu unterschiedlichen Zeiten interpretiert worden ist. Das Spektrum der chronologisch geordneten Beiträge reicht von Erörterungen der Denktraditionen im alten China der vorchristlichen Zeit bis hin zu Analysen von aktuellen Ereignissen der letzten Jahre. Schwerpunkt der Überlegungen sind vornehmlich sprach- und literaturwissenschaftliche Fragestellungen, für das Verständnis sind Grundkenntnisse der Sinologie sowie des Chinesischen sehr hilfreich. Der interdisziplinär ausgerichtete Sammelband dokumentiert die Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien mit dem Titel „Pluralismus – Vielfalt und Einheit in der chinesischen Kultur“, die im November 2003 in Köln stattfand.