Die Feststellung eines demografischen Wandels und der damit zusammenhängenden Überalterung der bundesdeutschen Bevölkerung hat in den letzten Jahren einen großen Teil der wissenschaftlichen, journalistischen und gesellschaftlichen Diskussion bestimmt. Diese Debatte war jedoch zumeist durch Vorurteile oder Unwissenheit bestimmt. Einer der Gründe hierfür liegt in den mangelnden quantitativen Beweisen für oder gegen die These der schrumpfenden deutschen Bevölkerung. Das Buch soll diese Lücke schließen. Mithilfe von Daten aus den Vereinten Nationen, den Statistischen Ämtern Europas, der Bundesrepublik und der Länder beschreiben die Autoren die tatsächliche demografische Lage in der Bundesrepublik und versuchen, „Orientierungspunkte zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung zu liefern“ (12). Die Autoren beweisen anhand umfangreicher Statistiken, dass kurzfristige Maßnahmen das langsame Altern der bundesdeutschen Bevölkerung nicht aufhalten können, und auch die von vielen Journalisten und Politikern als erstrebenswert angesehene gesunde Alterspyramide wirkt im Lichte der Zahlen eher erschreckend: Ein Viertel der Kinder um das Jahr 1900 erreichte nicht das fünfte Lebensjahr; älter als 55 Jahre wurde gerade die Hälfte der Männer und 15 von 100 Frauen starben im Kindbett. Dies sind nur zwei Beispiele, die im Buch anschaulich vorgebracht werden und bestehenden Vorurteilen oder gängigen Maßnahmen die Basis entziehen. Weiterhin versuchen die Autoren, die Bevölkerungsstruktur bis ins Jahr 2050 mittels der Variablen Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung sowie der Zu- und Abwanderung vorherzusagen, um „unerwünschte Vorausrechnungsergebnisse von Politik und Gesellschaft zu verhindern“ (13).