Der Autor stimmt eingangs der allgemein akzeptierten These zu, dass zwischenstaatliche Konflikte zugunsten von stetig eskalierenden innerstaatlichen Konflikten abgenommen haben. Dies sei insbesondere in Afrika zu beobachten. Dabei erscheint ihm „die privatisierte Gewalt [als] das Haupthindernis auf dem Weg zu einem stabilen Frieden in afrikanischen Staaten“ (40). Daraus leitet er die Forderung ab, die Friedenseinsätze der Vereinten Nationen auf eine neue Grundlage zu stellen. Um abzuklären, auf welche Punkte es dabei ankommt, erläutert er zunächst den Begriff der privatisierten Gewalt und stellt anschließend dar, welche Konzepte und Möglichkeiten den Vereinten Nationen grundsätzlich zur Verfügung stehen. Am Beispiel der United Nations Mission in Sierra Leone (UNAMSIL) diskutiert Junkert danach, welche Erfahrungen bereits vorliegen und welche Schlüsse daraus gezogen werden müssen. Sierra Leone ist insofern ein gutes Beispiel als der jahrelange Bürgerkrieg zu einem nahezu vollständigen Zusammenbruch jeglicher staatlicher Organisation und der brutalen Herrschaft von rivalisierenden Milizen führte. Der UNAMSIL schaffte es jedoch, die Kampfhandlungen und die grausame Unterdrückung der Zivilbevölkerung entscheidend einzudämmen. Junkert zeigt, dass dafür vor allem das Post-Conflict-Peacebuilding verantwortlich war. Es sei gelungen, den Aufbau einer verlässlichen staatlichen Struktur einzuleiten, den Menschen Vertrauen zu geben und die ökonomischen Anreize für die Milizen, Krieg zu führen, zu unterbinden. Auch wenn man nicht von einem Standardrezept für zukünftige Friedenseinsätze der UNO sprechen könne, so zeige dies doch, dass die Eindämmung privatisierter Gewalt in innerstaatlichen Konflikten möglich sei.