Tausendundein Krieg. Begegnungen am Persischen Golf
Der Autor berichtet über Menschen, denen er auf seinen Reisen durch den Iran und den Irak in den Jahren 2003 und 2004 begegnet ist. Dabei gelingt es ihm, die Meinungen und Haltungen der porträtierten Menschen von ihren individuell-biografischen Besonderheiten zu lösen und in ihren gesellschaftlich-politischen Zusammenhang zu stellen. Mit den Stilmitteln der Reportage macht der Journalist so das Denken und Fühlen der Menschen dieser durch Kriege und Diktaturen traumatisierten und gespaltenen Gesellschaften auch in seiner Widersprüchlichkeit anschaulich. Allerdings ist die eher collagenhafte Darstellung kaum zusammenhängender Ereignisse über weite Strecken recht unübersichtlich. Der verbindende rote Faden ist stellenweise eher dünn geraten und die Lektüre lässt teilweise den Eindruck der Beliebigkeit und auch Austauschbarkeit der erzählten Ereignisse zurück.