Diss. TU Darmstadt; Gutachter: R. Braun, H. Heinelt. - Die kommunale Ebene ist von zumeist unverknüpft nebenher laufenden politischen, administrativen und fachlichen Steuerungsprozessen und Modernisierungsvorhaben geprägt, die ihre Wirkungen erfolgreicher entfalten könnten, wenn sie stärker miteinander verzahnt würden. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung von Indikatoren als Messgrößen, mit denen Ziele konkretisiert, Entwicklungen beobachtet und Erfolge gemessen werden sollen. Vor diesem Hintergrund greift der Autor die bisherige Entwicklung und Diskussion von Indikatoren für nachhaltige Entwicklung auf. Er geht davon aus, dass Nachhaltigkeitsindikatorensysteme aufgrund ihrer breiten inhaltlichen Bezüge beziehungsweise ihres Querschnittscharakters eine wichtige Integrationsfunktion für die Steuerung der kommunalen Entwicklung besitzen. Auf der Basis empirischer Erhebungen in über 60 Kommunen ermittelt Gehrlein den aktuellen Entwicklungs- und Umsetzungsstand von Nachhaltigkeitsindikatoren in der Praxis, untersucht Hemmnisse und Probleme bei ihrer Anwendung und fragt nach ihrem Potenzial für den Einsatz zu kommunalen Steuerungszwecken. Anhand der empirischen Ergebnisse formuliert er Gestaltungskriterien für die Entwicklung eines kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements und -controllings. Darauf aufbauend entwirft er Grundzüge eines Nachhaltigkeitscontrollings, wobei der Schwerpunkt seiner Ausführungen auf Fragen der instrumentellen und institutionellen Einbindung der Indikatorensysteme in das Verwaltungshandeln und in die politischen Entscheidungsprozesse liegt.