Der russische Traum. Vormoderne Traditionen der politischen Kultur Russlands
Der Transformationsprozess in Russland geht, trotz aller Bemühungen, in vielen Punkten nur stockend voran. Als eine Ursache dafür diagnostiziert der Autor, dass sich die politische Kultur und das Wertesystem dieses Landes diametral von westlichen Vorstellungen unterscheide, sodass die alleinige Neugestaltung der Institution nach westlichem Vorbild kein ausreichender Garant des Transformationserfolges sei. Die Arbeit will dieses andersartige Denken, wie beispielsweise einen extrem stark ausgeprägten Paternalismus, aus seinen - zumeist religiösen - Wurzeln erklären und seine Auswirkungen auf die aktuelle, desolate Lage des Landes aufzeigen.
Inhalt: Zur Klärung des Begriffs "politische Kultur"; Der Rufer in der Wüste - die Provokation von Pëtr ?aadaev; Byzantinische Prägungen der russischen politischen Kultur; Weltflucht als orthodoxes Lebensideal; Messianische Denkmuster des 19. Jahrhunderts; Etatismus als Hauptmerkmal der russischen politischen Kultur; Konstanten der russischen Rechtskultur; Das „Unbürgerliche" des russischen Denkens oder Antiliberales Pathos der „Gemeinschaftlichkeit".