High-Tech-Kapitalismus. Analysen zu Produktionsweise - Arbeit - Sexualität - Krieg & Hegemonie
Auch der neue digitale Kapitalismus hat, so Haug, seine Wertquelle immer noch in der Produktionssphäre und nicht - wie die neuerdings gängigen Bezeichnungen „Informations-" beziehungsweise „Wissensgesellschaft" suggerieren - in der Zirkulationssphäre. Für eine Kritik der Neuen Ökonomie, die sich nicht von der marxistischen Arbeitswerttheorie verabschiedet hat, sei deshalb der Begriff des „High-Tech-Kapitalismus" (HKT) programmatisch angemessener. Unter diesem Titel hat der Autor 12 Aufsätze versammelt, die zwischen 2000 und 2003 entstanden und überwiegend im „Argument" erschienen sind. Die Texte behandeln Fragen der Produktionsweise, der Konsequenzen des HKT für die Lebensformen und schließlich Tendenzen eines hegemonialen Unilateralismus unter amerikanischer Dominanz. Unter Berufung auf Donna Haraway bezeichnet Haug sein methodisches Vorgehen als „materiale Diskursanalyse" - also als Interpretationsverfahren, das darauf beruht, „dass Objektivität nie direkt und zweifelsfrei zu gewinnen ist, sondern immer nur prekär aus unaufhebbarer Pluralität der Perspektiven und Vermittlungen durch [...] ‚situiertes Wissen'" (14).
Aus dem Inhalt:
Zur Kritik des Verelendungsdiskurses (1981)
I. Aspekte der Produktionsweise
Die Produktionsweise denken
„General intellect" und Massenintellektualität
Prolegomena zu einer Kritik der Neuen Ökonomie
Zur Frage der Im/Materialität digitaler Produkte
II. Produktions- & Lebensweise in der Diskussion
Arbeit, Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse bei Oskar Negt
Ungedachtes, das keine Ruhe gibt
Den Biokapitalismus kritisieren - aber wie?
Die neuen Subjekte des Sexuellen
III. HKT - Weltordnungskriege - Der 11/9-Effekt
Nichts ist neu, und alles ist anders
Weltkrieg gegen den Terror?
Herrschaft ohne Hegemonie?
Hegemonialer Unilateralismus?
Statt eines Nachworts
Was tun?