Die Frage nach den Grenzen und nach der Legitimation von staatlichen Eingriffen in die individuelle Freiheit ist angesichts des Siegeszuges (neo)liberaler Ideen von unverminderter Aktualität. Robert Nozik hat eine kontraktualistische und auf der als höchster Wert angesehenen individuellen Freiheit aufbauende Minimalstaatstheorie entworfen, in der sich Verteilungsgerechtigkeit quasi automatisch unter der Bedingung eines allgemein gerechten Erwerbs von Besitz herstellt. Die Arbeit ordnet zum einen Noziks Ansatz in die verschiedenen vertragstheoretischen Konzeptionen ein und bietet zum anderen eine detaillierte kritische Auseinandersetzung mit seinem Konzept. Im letzten Abschnitt diskutiert der Autor zudem inwieweit der Minimalstaat auf globaler Ebene Grundlage einer Weltrepublik sein könnte. Aus dem Inhalt: I. Zur Logik des Leviathans. Politisch-ethische und philosophisch-anthropologische Betrachtungen über die Begründung vertragstheoretischer Gerechtigkeitskonzeptionen: 1. Der Staat und die Grenzen der Freiheit; 2. Anhaltspunkte einer modernen individualistischen Gerechtigkeitskonzeption; 3. Der Begriff des Vertrages. II. Die Rechts- und Staatsphilosophie des New Contractarianism: 1. Das Rousseauisch-Kantische universalistische Gesellschaftsvertragsmodell J. Rawls; 2. Das Hobbessche individualistische Gesellschaftsvertragsmodell J. M. Buchanans; 3. R. Noziks libertäres Gesellschaftsvertragsmodell Lockescher Prägung. III. Grundlagen der libertären Theorie Noziks; IV. Anarchie, Staat, Utopie: 1. Vom Naturzustand zum Minimalstaat; 2. Die Anspruchstheorie der Gerechtigkeit (entitlement theory of justice); 3. Ein Rahmen für Utopie. V. Vom Minimalstaat zum Weltstaat. Kritische Betrachtungen über die libertäre Gerechtigkeitsutopie.