Getrennte Welten - getrennte Geschichte(n)? Zur politischen Bedeutung von Erinnerungskultur im israelisch-palästinensischen Konflikt
Diplomarbeit FU Berlin; Gutachter: F. Büttner. - Die Autorin untersucht, welche Bedeutung das kollektive Gedächtnis Israels für den israelisch-palästinensischen Konflikt hat. Dazu analysiert sie zunächst exemplarisch eine Rede des früheren Ministerpräsidenten Yitzhak Shamir, die er 1991 zur Eröffnung der Madrider Friedenskonferenz gehalten hatte. In dieser Rede identifiziert sie drei Hauptthemenkomplexe des israelischen kollektiven Gedächtnisses, die sie im Hauptteil detailliert ausarbeitet. Sie gelangt zu dem Ergebnis, dass die kollektive Erinnerung zur Begründung der israelischen Identität und zur Legitimation des israelischen Staates diene, und insbesondere für die Legitimation der aktuellen Politik instrumentalisiert werde. Damit bestätigt die Arbeit bereits bekannte Erkenntnisse der Theorie des kollektiven Gedächtnisses. Allerdings stellt sich die Frage, ob man angesichts des der Analyse zugrunde liegenden Materials derart weitreichende Schlussfolgerungen über das geltende hegemoniale kollektive Gedächtnis der Israelis ziehen kann.