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Carl Paul Wieland (Hrsg.)

Österreich in Europa. Analysen, Hintergründe und Erkenntnisse. Mit einem Geleitwort von Benita Ferrero-Waldner

Wien/München: Amalthea 2001; 224 S.; 16,90 €; ISBN 3-85002-473-3
Die Österreichisch-Bayerische Gesellschaft hat im Oktober 2000 an der Universität München ein Symposion zum Thema "Politische Irritationen in Europa" veranstaltet, das die so genannten "Sanktionen" der EU-Mitgliedstaaten gegen die neue österreichische Bundesregierung vom Februar 2000 beleuchtet hat - dies aus einer eher konservativen Perspektive. Der Band dokumentiert die Beiträge dieser Veranstaltung, die vom Herausgeber - ein Münchener Unternehmer, der früher Präsident des Weltbundes der Österreicher im Ausland war - initiiert wurde. Die Maßnahmen der EU-Länder gegen die Alpenrepublik werden hier überwiegend negativ bewertet: "Die Verhängung und die Durchführung der Sanktionen gegen Österreich im Jahre 2000 bedeuteten einen Eingriff in das demokratische Leben und Selbstverständnis eines gleichberechtigten Mitgliedsstaates der EU. [...] Die unüberlegte Ergreifung von Sanktionen gegen Österreich, [...] lief dem europäischen Integrationsprozess zuwider und fügten damit dem europäischen Gedanken beträchtlichen Schaden zu." (8 f.), so die österreichische Außenministerin in ihrem Geleitwort. Der Herausgeber ist der Meinung, dass das "Ansehen Österreichs [...] durch die bilateralen Sanktionen der 14 EU-Mitgliedstaaten, insbesondere durch den ungerechtfertigten Vorwurf, dass in Österreich ein Rückfall in den Nationalsozialismus stattfindet, weltweit geschädigt" wurde (12). Positiv wird hingegen die Rolle der bayerischen Staatsregierung gesehen, die gegen diese Maßnahmen opponierte. Inhalt: Lothar Höbelt: Die Stellung der FPÖ im europäischen Parteienspektrum (15-34); Daniela Raschhofer: Die FPÖ in Europa. Ziele und Parteiprogramm (25-32); Walter Tancsits: Die Entstehung des Koalitionsabkommens zwischen ÖVP und FPÖ (33-44); Andreas Unterberger: Die Reaktionen der Parteien und des Bundespräsidenten auf die Sanktionen (45-60); Günther Winkler: Eine staatsrechtliche und europarechtliche Analyse der Sanktionen der 14 EU-Mitgliedstaaten (61-109); Dokumentation zu den Sanktionen (110-131); Stephan Baier: Welches Europa? (132-144); Josef Schmid: Kultur und Nationalstaat - Gedanken zur Unabschaffbarkeit von beiden (145-173); Gottfried-Karl Kindermann: Österreich in der Weltpolitik der Dreißigerjahre (174-194); Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Problemanlagen und politische Kultur - Die Zukunft verantwortlich gestalten (195-211); Bernd Rudolph: Wir die Schwäche des Euro ein ökonomisches Problem der EU? (212-218).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.4 | 3.7 | 3.1 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Carl Paul Wieland (Hrsg.): Österreich in Europa. Wien/München: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17178-oesterreich-in-europa_19763, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19763 Rezension drucken