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Eckhard Priller / Mareike Alscher / Dietmar Dathe / Rudolf Speth (Hrsg.)

Zivilengagement. Herausforderungen für Gesellschaft, Politik und Wissenschaft

Berlin: Lit 2011 (Philanthropie 2); 331 S.; 29,90 €; ISBN 978-3-643-10625-4
Eine moderne, offene und demokratische Gesellschaft kann durch in unterschiedliche Art und Weise aktive Bürgerinnen und Bürger deutlich an langfristiger Stabilität und Legitimation gewinnen. Mit dem im Mittelpunkt des Bandes stehenden Begriff des Zivilengagements werden nun traditionelle Elemente wie das Ehrenamt mit dem Konstrukt der Zivilgesellschaft verbunden. Die Beiträge gehen auf eine international besetzte sozialwissenschaftliche Konferenz zurück, die im November 2009 in Berlin stattfand. Zunächst wird allgemein der Forschungsstand wiedergegeben. So zeigt etwa Dietmar Dathe deutlich auf, dass die Intensität von Engagement in Zivilgesellschaften stetig wechselt. Hochzeiten wie etwa 1968 stehen wiederum Phasen der Passivität gegenüber. Von einer linearen Entwicklung kann daher nicht gesprochen werden. Im zweiten Abschnitt werden unterschiedliche Forschungsstrategien vorgestellt. Annette Zimmer fordert eine stärkere Betrachtung von zivilgesellschaftlichen Organisationen, wie beispielsweise Stiftungen. In ihnen spiegelt sich nicht nur der Kitt einer Gesellschaft wieder, sondern auch eine „Basis der Demokratie“ (191) im Sinne Tocquevilles. Nach einem Abschnitt zu Datenquellen und Datenbasen werden internationale Entwicklungen in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden betrachtet. So kann Paul Dekker im Bezug auf die Niederlande qualitative Probleme in der Umfrageforschung feststellen. Es sind in ähnlich angelegten Untersuchungen teilweise unerklärliche Schwankungen zu beobachten. Eine standardisierte Auffassung vom Begriff der freiwilligen Arbeit zu verwenden, sieht Dekker jedoch als nicht erstrebenswert an. Eher sollten seiner Meinung nach Schwankungen in Kauf genommen werden, anstatt die Bedeutung des Forschungsbegriffes unnötig zu verengen. Der letzte Abschnitt ist künftigen Forschungsperspektiven gewidmet. Hierzu haben die Herausgeber mehrere Punkte formuliert. Es sollten demnach etwa die Aspekte der qualitativen und auch der interdisziplinären Forschung ausgebaut werden. Auch sei eine weitere Sensibilisierung von Institutionen der Forschungsförderung notwendig.
Arne Arps (AA)
M. A., Doktorand der Politikwissenschaft, Universität Vechta.
Rubrizierung: 2.331 | 2.35 | 2.22 | 2.4 | 2.5 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Arne Arps, Rezension zu: Eckhard Priller / Mareike Alscher / Dietmar Dathe / Rudolf Speth (Hrsg.): Zivilengagement. Berlin: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14481-zivilengagement_39811, veröffentlicht am 30.06.2011. Buch-Nr.: 39811 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken