„Das Weltsozialforum ist die größte Innovation der emanzipatorischen Linken der letzten Jahrzehnte“ (11) heißt es im Vorwort zur deutschen Ausgabe dieser umfangreichen Textsammlung. Was 2001 in Porto Alegre als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum von Davos begann, hat sich daraufhin zu einem jährlichen Weltereignis entwickelt, und es hat neue Bewegungen und Foren entstehen lassen. In über 50 Beiträgen dokumentiert der Band die Genese dieses alternativen Globalisierungsprozesses. Die Autorinnen und Autoren stellen die Ideen und die Praxis des Weltsozialforums dar, diskutieren über seinen Charakter des „offenen Raumes“, fragen nach seinen Potenzialen und Grenzen und setzen sich (selbst)kritisch mit den internen Macht- und Entscheidungsstrukturen auseinander. Der Band ist abwechslungsreich gestaltet: Neben Essays und Reportagen finden sich Kurzberichte und Kolumnen, zwischendurch sind Aufrufe und politische Erklärungen aus den einzelnen Foren sowie die beiden Fassungen der Prinzipiencharta des Weltsozialforums abgedruckt. Aus dem Inhalt: 1. Vorgeschichte Samir Amin im Interview mit V. Sridhar: Für nationalen und globalen Kampf (36-44) Michael Löwy: Eine neue Internationale? (52-59) Johanna Brenner: Transnationaler Feminismus und Kampf um globale Gerechtigkeit (59-72) Andrej Grubacic: Auf zu einem anderen Anarchismus (72-82) Muto Ichiyo: Neoliberale Globalisierung und Volksbündnis (82-97) Peter Waterman: Die Bewegung für globale Gerechtigkeit und Solidarität und das Weltsozialforum (102-114) 2. Tagebücher. Die Erfahrung Weltsozialforum Theresa Wolfwood: Eine andere Welt ist möglich: Globalisierung durch die Menschen (126-132) Peter Waterman: Globalisierung aus der Mitte? Überlegungen vom Rande aus (132-141) 3. Das Weltsozialforum: Kritisches Engagement Chico Whitaker: Das WSF als offener Raum (160-174) Teivo Teivainen: Das Weltsozialforum: Arena oder Akteur? (174-184) Nikhil Anand: Zur Mobilität verpflichtet? Identität und Ziel beim Weltsozialforum (196-205) Peter Waterman: Das Geheimnis des Feuers (206-223) Linden Farrer: Die Bewegung des Weltforums: aufgeben oder weitergeben? (231-242) Michal Osterweil: Das Forum dezentrieren: Ist eine andere Kritik des Forums möglich? (248-257) Jacklyn Cock: Eine bessere oder eine schlechtere Welt? Das Weltsozialforum in Porto Alegre 2003 (257-268) Sonia Alvarez / Nalu Faria / Miriam Nobre: Eine andere (auch feministische) Welt ist möglich (268-275) Jai Sen: Wie offen? Das Forum als Logo, das Forum als Religion: Skepsis des Intellekts, Optimismus des Willens (279-301) Gina Vargas: Das Weltsozialforum und die Spannungen in der Konstruktion des globalen alternativen Denkens (301-307) Boaventura de Sousa Santos: Das Weltsozialforum: Für eine gegenhegemoniale Globalisierung (Teil 1) (309-323) David Graeber: Das Zwielicht des Avantgardismus (325-333) Arturo Escobar: Andere Welten sind (schon) möglich: Selbstorganisierung, Komplexität und postkapitalistische Kulturen (333-344) P. J. James: Globalisierung: Die „vielen Alternativen“ des Weltsozialforums (345-350) 4. Das Weltsozialforum in Indien Jai Sen: Der lange Marsch in eine andere Welt (385-409) 5. Von Porto Alegre nach Mumbai und zurück. Mögliche Zukunft, mögliche Welten Michael Albert: Wie weiter? (430-437) Boaventura de Sousa Santos: Das Weltsozialforum: Für eine gegenhegemoniale Globalisierung (Teil 2) (438-447) Maria Suarez-Toro: Entwurf zum Vorschlag für einen Frauengipfel zum Zustand der Welt (447-453) Michael Albert: Mumbai, das Weltsozialforum und unsere Zukunft (455-461)