Der Band geht aus einer Ringvorlesung an der FU Berlin hervor, die von den Herausgebern organisiert wurde. Durch deren fachliche Beheimatung liegt der Schwerpunkt auf den juristischen Aspekten religiöser Toleranz. Drei der insgesamt zwölf Vorlesungen seien kurz erwähnt. Rottleuthner erörtert die Frage, wie säkular die Bundesrepublik ist. Er benennt dabei vier Dimensionen der Unterscheidung zwischen säkular und nicht-säkular: eine individuell-persönliche, eine gesellschaftliche, eine staatliche und eine internationale. Am ausführlichsten kommt die dritte Dimension der Säkularität im staatlichen Bereich zur Sprache. Hier sei es Rottleuthner zufolge um die religiöse Toleranz am problematischsten bestellt, da der deutsche Staat die christlichen und jüdischen Religionsgemeinschaften klar bevorzuge. Andreas Nachama gibt einen religionswissenschaftlich fundierten Einblick in die Haltung des Judentums zu anderen Religionen. Der jüdisch-christliche Dialog der letzten Jahre habe zu einer von Toleranz geprägten deutlichen Annäherung beider Religionen geführt. John Mikhail informiert anhand der Rechtsprechung des Supreme Courts über die Lage der Religionsfreiheit in den USA. Auch wenn die Vereinigten Staaten im Großen und Ganzen als Vorreiter des Menschenrechts auf freie Religionsausübung gelten dürften, zeigten sich an einzelnen Stellen Schwächen der verfassungsmäßigen Sicherung der Religionsfreiheit.