Der Autor stellt die wesentlichen zeitgenössischen theoretischen Ansätze vor, um sie dann unter dem Blickwinkel von Gleichheit und Gerechtigkeit zu kritisieren. Ausgangspunkt seiner Betrachtung ist die Rawlssche Utilitarismuskritik. Mit der liberalen Gleichheit nutzt Kymlicka eine Meßlatte, an der er eine Reihe von grundlegenden Gemeinsamkeiten moderner politischer Philosophien herausbilden kann. Andererseits jedoch ist diese Meßlatte nicht in allen Fällen für eine differenzierte Kritik geeignet. So fällt die Auseinandersetzung mit dem Marxismus, die sich fast ausschließlich auf amerikanische Sekundärliteratur stützt, eher enttäuschend aus. Überhaupt ist der amerikanische Fokus nicht zu übersehen. Die Übersetzung, immerhin von einem Fachmann auf dem Sektor stammend, läßt vielfach (etwa: 8) die sehr enge Orientierung an der Originalsprache schmerzlich spüren. Auch mag man sich fragen, warum ein im Original 1990 veröffentlichtes Buch für die deutsche Ausgabe 1996 nicht überarbeitet wurde. Gerade John Rawls hat in der Zwischenzeit einige neue theoretische Positionen entwickelt, die hier fehlen; ähnliches gilt für die kommunitaristische Debatte. So bleibt ein sowohl sprachlich wie inhaltlich zwiespältiges Bild, das aber der Verbreitung des Werkes für einschlägige Anfängerkurse wohl keinen Abbruch tun dürfte. Aus dem Inhalt: 1. Einleitung; 2. Utilitarismus; 3. Liberale Gleichheit; 4. Der Libertarismus; 5. Der Marxismus; 6. Der Kommunitarismus; 7. Der Feminismus.