Die Autorin untersucht die Ethnisierung der Arbeit in Verbindung mit geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung. Sie geht von einem sozialkonstruktivistischen Ansatz aus und betrachtet das Geschlecht als soziale Konstruktion, das mit Ethnizität und Klasse die wichtigste Kategorie bei der Herstellung sozialer Ungleichheit sei. Die Arbeitskraft der Frau unterliege einer doppelten Vergesellschaftung, einmal in der Familie und zum anderen auf dem Arbeitsmarkt. Diese stelle sich oft als doppelte Diskriminierung dar, da Hausarbeit nicht entlohnt und schlecht angesehen werde und Frauen im Beruf Männern gegenüber benachteiligt seien. Frauen bildeten jedoch keine homogene Gruppe, inzwischen habe sich ein Weltmarkt für Hausarbeit entwickelt, auf dem besserverdienende Berufstätige eine Migrantin für die Hausarbeit und haushaltsnahe Tätigkeiten beschäftigten. John formuliert die These, dass auf dem Arbeitsmarkt Ungleichheit durch die Zuordnung von Menschen zu ethnischen Gruppen bei zusätzlicher Benachteiligung von Frauen bestehe. Der Arbeitsmarkt werde durch Ethnizität und Geschlecht also hierarchisch strukturiert. Migrantinnen und Frauen ohne deutsche Staatsbürgerschaft seien eher am unteren Ende der Lohn- und Beschäftigungshierarchie angesiedelt. Eine wichtige Rolle bei Ethnisierungsprozessen spiele der Nationalstaat in Gestalt der Zuwanderungspolitik und des Ausländerrechts, schreibt die Autorin. Für viele Migrantinnen sei die Nichtanerkennung ausländischer Universitäts-, Schul- und Berufsabschlüsse ein zusätzliches Hindernis, einen qualifizierten Arbeitsplatz zu finden. John betrachtet die Verknüpfung von Ethnisierung und Vergeschlechtlichung auf dem Arbeitsmarkt als fruchtbar für die feministische Forschung und stellt erheblichen Forschungsbedarf fest.