Der Band versammelt Beiträge, die am Seminar für Katholische Theologie der Freien Universität Berlin in einer Ringvorlesung vorgetragen wurden. Bei dem Titel des Buches handelt es sich um eine Frage und eine Zielbestimmung zugleich. In Anspielung auf die ansonsten auf Wettbewerbsfähigkeit zielende Standortdebatte analysieren die Autoren und Autorinnen, in welchen Bereichen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik die Politik der Solidarität in Deutschland aufgebrochen ist und was Solidarität heißen würde. Dabei handelt es sich in den Beiträgen überwiegend um eine wertorientierte Debatte, wie eine Politik der Sozialstaatlichkeit und Wohlfahrt aussehen müßte. Nur in seltenen Fällen werden konkrete Instrumente oder Maßnahmen einer effizienten, auf Sozial- und Wohlfahrtsstaatlichkeit zielenden Politik vorgestellt und diskutiert. Inhalt: Andreas Lob-Hüdepohl: Solidarität am Standort Deutschland. Einführende Bemerkungen (9-31); Günter Frankenberg: Republik und Sozialstaat. Stichworte zum Zusammenhang von öffentlicher Freiheit und ziviler Solidarität (33-59); Barbara Riedmüller: Sozialstaatsillusionen (61-74); Günter Schmid: Es gibt viel zu tun - nur keine Arbeit. Strukturprobleme der Massenarbeitslosigkeit und ihre Auswege (75-108); Bernd Schulte: Chancen und Gefährdungen der europäischen Integration am Beispiel der europäischen Sozialpolitik (109-141); Marita Estor: Gerechtigkeit durch Quotierung? Auf der Suche nach wirksamen Instrumenten der Frauenförderung (143-162); Stephan Ramesohl: Durchbruch oder Rückschritt - mehr Klimaschutz durch freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie? Kritische Anmerkungen zur Erklärung der deutschen Industrie zur Klimavorsorge vom 27.3.1996 (163-184); Georg Kardinal Sterzinsky: Solidarität am Standort Deutschland. Ursachen von Migration und Politikansätze in Deutschland aus der Sicht der römisch-katholischen Kirche (185-207); Peter Rottländer: Bilanz und Perspektiven internationaler Solidaritätsarbeit (209-239).