Der Band vereinigt Beiträge von Feministinnen aus unterschiedlichen Generationen, die ihren theoretischen wie praktischen Umgang mit der feministischen Dekonstruktion der 90er-Jahre schildern. Die Leitfrage der Herausgeberinnnen lautet, ob jener durch die Thesen Judith Butlers ausgelöste akademische Trend überhaupt lebenspraktische Relevanz hat. Die Autorinnen begeben sich in ihren mehr oder minder autobiografisch gefärbten Texten auf die Suche nach Identität und Gemeinsamkeit in der Ära des „Post Feminismus" (10) nach der dekonstruktiven Abschaffung der Kategorie Frau. Die Bandbreite der Aufsätze reicht von eher feuilletonistischen bis hin zu theoretischen Erörterungen. Einerseits Ausdruck einer innerfeministischen Debatte, richtet sich der Band zugleich an Leser und Leserinnen ohne spezifische Vorbildung und bietet diesen durch ein „kleines Abc der feministischen Dekonstruktion" (9) eine erste Orientierung. Inhalt: Claudia Koppert, unter Mitarbeit von Birgit Lindberg: Post Feminismus: Komplexe Verhältnisse, widerspruchsvolle Lagen, tragische Heldinnen (10-26); Patricia Purtschert / Maja Ruef: Feminismus in den 90ern: Krise oder Öffnung? Erbe oder Neuanfang? Zwei Briefe (27-61); Beate Selders: Das Unbehagen mit der Transgender-Debatte. Von falschen Fragen und merkwürdigen Antworten (62-90); Maria do Mar Castro Varela: Vom Sinn des Herum-Irrens. Emanzipation und Dekonstruktion (91-115); Claudia Koppert, unter Mitarbeit von Birgit Lindberg: Post Feminismus: Eskalierende Anerkennungsbedürfnisse, Selbstabschaffungstendenzen und die Notwendigkeit aufgeklärter Konstruktionen (116-149); Beate Selders: Ein etwas anderes Glossar (150-158).