Sechs Jahre nach Shirers Tod und sechzig Jahre nach ihrer Erstausstrahlung erscheinen diese "Rundfunkreportagen aus Hitlerdeutschland", gefunden in seinem Nachlaß, gleichzeitig in den USA, Großbritannien und Deutschland in Buchform. Die Reportagen berichten vom Kriegsgeschehen der Jahre 1939/1940, von dem Überfall auf Polen, der Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs, vom Einmarsch der Wehrmacht in Paris und vom Luftkrieg gegen England. Doch oftmals steht der Alltag der Deutschen im Zentrum seiner Berichte. Mit beklemmender Nähe schildert Shirer die Verdunklung Berlins, die Versorgungsnotlagen der Bevölkerung, die Bombennächte und die Reaktionen der Zivilbevölkerung auf die Frontberichte. Seine Reportagen sind jedoch auch ein Zeugnis für die ständig wachsende Zensur und für die Zivilcourage einzelner Deutscher, die Shirer mit inoffiziellen Nachrichten versorgten. Shirer lebte von 1934 an mit kurzen Unterbrechungen in Berlin und verfolgte mit scharfem analytischen Blick den Aufstieg und die Wirklichkeit des Dritten Reiches. Ab 1939 arbeitete er als Auslandskorrespondent für die CBS und begann mit den vorliegenden Reportagen. Hinter einem Gemisch aus Ironie, Zitaten aus offiziellen Berichten und beobachtender Darstellung kommentierte hier ein freiheitlich denkender amerikanischer Liberaler die Ereignisse im totalitären Deutschland. Eine detaillierte Einführung in die Entstehung dieser Rundfunkreportagen und in die Arbeit Shirers gibt das Vorwort der Herausgeber. Im Nachwort erinnert sich Inga Shirer Dean an ihren Vater und seinen Kampf gegen den Faschismus in Europa.