Das anlässlich des 80. Geburtstages von Jürgen Habermas erschienene Handbuch kann als rundum gelungen bezeichnet werden. Überzeugend ist, erstens, die Struktur des Buches. Nach einer „intellektuellen Biografie“ (1) werden zunächst die Kontexte des Denkens von Habermas erläutert (z. B. Geschichtsphilosophie, Psychoanalyse, Gerechtigkeitstheorie, Pragmatismus, Systemtheorie usw.), dann seine wichtigsten Schriften und Aufsätze rekapituliert und schließlich die zum Verständnis des Werks zentralen Begriffe wie Deliberation, Erkenntnisinteresse, Kommunikation, Öffentlichkeit oder System und Lebenswelt u. v. m. erläutert. Auf diese Weise kommen die verschiedenen Zugänge zum Werk von Habermas zu ihrem Recht, werkgenealogische und theoriegeschichtliche ebenso wie systematisch-begriffliche. Geglückt ist, zweitens, auch die Darstellungsform: Den Autoren gelingt es in fast allen Artikeln, den im Herausgebervorwort formulierten Anspruch einzulösen, für das wissenschaftliche Fachpublikum und die breitere, interessierte Öffentlichkeit zu schreiben. Auch wenn Handbücher in fachwissenschaftlichen Kreisen oftmals belächelt werden, dürfte diese Publikation angesichts der enormen Komplexität des Werks von Habermas auch von gestandenen Experten konsultiert werden. Drittens überzeugt die Auswahl der Autoren, unter denen viele der wichtigen zeitgenössischen deutschen und angelsächsischen Habermas-Experten sind. Zu monieren wäre allenfalls der hohe Ladenpreis, der angesichts des zu erwartenden großen Interesses an dem Buch überzogen erscheint.