Bei diesem ersten Teil der dreibändigen Geschichte der deutschen Volksfront handelt es sich um eine dem Forschungsstand angepasste Neubearbeitung von Langkau-Alex' Studie „Volksfront für Deutschland? Band 1: Vorgeschichte und Gründung des Ausschusses zur Vorbereitung 1933-1936" (Frankfurt a. M. 1977). Zeitlich reicht der Band von der Reichspräsidentenwahl 1932 bis zu der im Pariser Hotel „Lutetia" abgehaltenen Konferenz vom 2. Februar 1936, an der bürgerliche, sozialdemokratische und kommunistische Hitlergegner teilnahmen. Die Autorin hebt deutlich hervor, wie die Politik der frühen Dreißigerjahre - die Tolerierungspolitik der SPD und die Sozialfaschismusthese der KPD -, die internationale Einbindung der beiden Arbeiterparteien und die Konkurrenz der verstreuten Exilgruppen untereinander die Beziehungen der Gegner des Dritten Reiches noch nach drei Jahren nationalsozialistischer Herrschaft in Deutschland belasteten. Anhand der Sichtung der neuesten Literatur erscheint die Annäherung der Pariser Exilgruppen deutlicher als ein Prozess, der sich auch gegen die ideologischen und strategischen Vorgaben der beiden Parteizentren richtete und in dem sozialistische Splitterparteien, Schriftsteller und Intellektuelle eine propagandistische Vorbildfunktion einnahmen. Eine umfassende Systematisierung der zweifellos mehr als unübersichtlichen Geschichte der linken Emigration leistet das Buch nicht. Dazu bleibt es zu sehr auf das Emigrationsland Frankreich beschränkt, was angesichts der beachtlichen Konflikte zwischen Paris, Prag, Moskau und London auch für die Bewertung der deutschen Volksfront nicht unproblematisch ist.