Mit diesem Handbuch wird ein Zugang zu Hannah Arendts Werk eröffnet, es verschafft einen begriffsstarken Überblick und ermöglicht eine thematisch breit angelegte Orientierung über ihr Denken. Nach einer Kurzbiografie werden in jeweils knappen Beiträgen „Werke und Werkgruppen“ vorgestellt, um im anschließenden dritten Kapitel „Konstellationen“ zu „Referenzautoren“, wie etwa Aristoteles, Machiavelli und Kant, und „zeitgenössische Bezüge“, wie etwa zu Jaspers und Heidegger, aufzuzeigen. Bevor im thematisch abschließenden fünften Kapitel „Rezeptionsdiskurse“ zum Beispiel zum Feminismus, zum Israel-Palästina-Konflikt oder zum Republikanismus nachgezeichnet werden, werden in Kapitel vier „Begriffe und Konzepte“ erörtert. Vom „Agonalen“ in Arendts Denken bis hin zum „Zivilen Ungehorsam“ umreißen namhafte Experten, wie Arendt unseren ererbten Wortschatz mit Blick auf seine aufschließende Qualität „einer strengen Kritik und Neudefinition“ (VIII) unterzog. Sehr sensibel und mit großem Gespür für Arendts Neubetrachtung unserer Tradition politischen Denkens suggerieren die Herausgeber an keiner Stelle eine vermeintliche Geschlossenheit oder gar abschließende Systematik ihres Werkes. Arendts weltbezogenes Denken, das der Illusion, einen archimedischen Standpunkt einnehmen zu können, eine klare Absage erteilt, wird vor dem Hintergrund ihres so erfahrungsreichen Lebens perspektiven- und überaus kenntnisreich zur Sprache gebracht. Die vielfältigen Literaturverweise am Ende der Beiträge sowie der weiterführende bibliografische Anhang runden dieses gelungene Handbuch ab.