Die Autoren geben einen Überblick über verschiedene Formen der regionalen Verwaltung in Europa, Asien und den USA. Sie verweisen dabei auf die Notwendigkeit eines Ausgleiches zwischen lokaler Selbstbestimmung und zentraler Steuerung sowie der Einbindung in supranationale Organisationen wie etwa in die der Vereinten Nationen. Alexander Grasse und Jan Labitzke diskutieren die zunehmende Relevanz der Region vor dem Hintergrund von Globalisierung und Europäisierung. Sie verfolgen dafür den Prozess der Regionalisierung Italiens seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und stellen fest, dass insbesondere in den vergangenen zwei Jahrzehnten in der Stärkung der Region eine große Hoffnung in Bezug auf die Modernisierung des Landes und seine Anpassung an makroökonomische Zwänge lag. So sollten die Wirtschaftskraft gestärkt, die Verwaltung und politische Entscheidungswege effizienter gestaltet werden. Darüber hinaus sollten die Partizipationsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft erweitert werden. Die Autoren bilanzieren, dass trotz der Transformation Italiens von einem Zentralstaat in ein föderal geprägtes System immer noch starke Diskontinuitäten bestehen und der institutionelle Wandel nicht abgeschlossen ist. Markus Porsche-Ludwig und Fanfan Chen analysieren die Situation der indigenen Bevölkerung Taiwans. Im Zentrum ihrer Untersuchung steht die ökonomische Disparität zwischen dem ländlichen und dem städtischen Raum. Die Autoren verweisen darauf, dass sich diese auch in den Bildungschancen niederschlage. So türmten sich für Schüler indigener Herkunft an den städtischen Schulen hohe Barrieren auf, die mit Ablehnung, Isolation, kultureller Desintegration und Diskriminierung einhergingen. Sie heben positiv hervor, dass die taiwanesische Regierung daraufhin die indigene Bevölkerung mit dem Recht zur Selbstverwaltung ausstattete und damit eine erfolgreiche Form der lokalen Regierung schuf.