Kategorien wie Macht und Herrschaft sind dem allerorts breit thematisierten Phänomen von Neoliberalismus und Globalisierung gewichen. Hinter diese Fassade zu blicken und kritisch der Frage nach dem Verhältnis von wirtschaftlicher Macht und politischer Führung in Lateinamerika nachzugehen, ist die Intention dieses Jahrbuches. Inhalt: I. Analysen: Ulrich Goedeking: Der etwas andere Neoliberalismus: Wie eine Elite in Bolivien versucht, das Land zu demokratisieren (12-35); Peter Imbusch: Die Mächte der Vergangenheit in den Herrschaftsstrukturen der Gegenwart: der Fall Chile (36-58); Mario Dolores Albiac Murillo: Die Reichsten der Reichen El Salvadors. Zur Entwicklung der herrschenden Klassen (59-75); Lioba Kogan: Die besseren Kreise und das Geschlechterverhältnis. Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit in der peruanischen Oberschicht (76-92); Luigi Manzetti / Charles H. Blake: Marktreformen und Korruption in Lateinamerika: neue Gelegenheiten für alte Gebräuche (93-124); Dirk Kruijt: Alte Sünder im neuen Gewand? Militär und Gesellschaft in Lateinamerika (125-148); Melanie Quandt: Die zyklische Wiederkehr der Erinnerung. Die Kontroverse um die Rolle der Streitkräfte in Argentinien (149-173). II. Berichte: Barbara Fritz / Barbara Happe: Brasilien: Schockwellen aus Asien ... und Wasserautobahn zum Mercosur (176-185); Elisabeth Schumann: Ecuador: Zurück zur Regierbarkeit!? (186-196); Peter Schumacher: Kolumbien: Reden vom Frieden - mitten im Krieg (197-207); Ingo Bultmann: Mexiko: zwischen Demokratie und Bürgerkrieg (208-216); Ralf Leonhard: Nicaragua: Seine Majestät, der Herr Präsident (217-226); Carlos Iván Degregori: Peru: zwischen der Geiselkrise und "El Niño" (227-239).