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/ 17.06.2013
Jürgen Habermas

Zeit der Übergänge. Kleine Politische Schriften IX

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2001 (edition suhrkamp 2262); 196 S.; kart., 10,50 €; ISBN 3-518-12262-2
Der neue Band der "Kleinen Politischen Schriften" zeigt Habermas wiederum in der Rolle des politischen Kommentators. Wie auch in den früheren Bänden ist es weniger ein Thema als vielmehr die Perspektive des - vor dem Hintergrund einer kommunikativen Theorie der Moderne - Stellung nehmenden Zeitgenossen, die einen Zusammenhang zwischen den Texten herstellt. Deren Gegenstände beziehen sich teils unmittelbar auf politische Entscheidungen (Kosovo-Konflikt, Spendenskandal) und Vorgänge (europäische Verfassungsdebatte), teils auf die politischen Implikationen kultureller Debatten (im Kontext des Berliner Holocaust-Mahnmals). Darüber hinaus sind kürzere Texte zur Rezeption des Pragmatismus und zur Theorie des demokratischen Rechtsstaats aufgenommen. Der Titel verleiht der zeitdiagnostischen Impression einer Konstellation politischer Unentschiedenheit Ausdruck und spielt auf eine Wahrnehmung im Umkreis des Wahlkampfes 1998 an, die auch am Ende dieser Legislaturperiode noch gelten dürfte: "In der Politik bewegt sich nichts ohne ein Thema, an dem sich die Geister scheiden. Und das fehlt." (13) Der Band enthält Vorträge, Abhandlungen und Interviews der Jahre 1998 bis 2000; bisher unveröffentlicht ist der Text Nr. 8. Inhalt: I. Von Bonn nach Berlin: 1. Es gibt doch Alternativen? II. Interventionen: 2. Von der Machtpolitik zur Weltbürgergesellschaft; 3. Eine Art Logo des freien Westens; 4. Der Zeigefinger. Die Deutschen und ihr Denkmal. III. Öffentliche Repräsentation und kulturelles Gedächtnis: 5. Symbolischer Ausdruck und rituelles Verhalten. Ein Rückblick auf Ernst Cassirer und Arnold Gehlen. IV. Europa im Übergang: 6. Euroskepsis, Markteuropa oder Europa der (Welt-)Bürger; 7. Braucht Europa eine Verfassung? V. Eine Frage der Politischen Theorie: 8. Der demokratische Rechtsstaat - eine paradoxe Verbindung widersprüchlicher Prinzipien? VI. Amerikanischer Pragmatismus und deutsche Philosophie. Drei Rezensionen: 9. John Dewey: The Quest for Certainty; 10. Richard Rorty: Achieving our Country; 11. Robert Brandom: Making it Explicit. VII. Jerusalem, Athen und Rom: 12. Ein Gespräch über Gott und die Welt.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 1.12.32.352.234.13.15.41 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Jürgen Habermas: Zeit der Übergänge. Frankfurt a. M.: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/16767-zeit-der-uebergaenge_19265, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19265 Rezension drucken
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