Politikwiss. Diss. Magdeburg. - Klimapolitik ist noch nicht allzu lange Gegenstand der internationalen Politik. Der Problemdruck wächst jedoch durch den bereits spürbaren Klimawandel und macht dieses Politikfeld zu einem lohnenden Untersuchungsgegenstand der internationalen Politik. Dies gilt umso mehr, als Klimapolitik im Spannungsfeld zwischen lokaler und internationaler Politik angesiedelt ist. Sowohl die Machtverhältnisse im internationalen System als auch die lokalen Bedingungen umweltpolitischen Handelns müssen stets gleichzeitig mitbedacht werden, um klimapolitische Maßnahmen umsetzen zu können. Der Autor untersucht die Frage, "wie sich die Verhandlungssache Umwelt am Beispiel der (globalen und lokalen) Klimapolitik in der veränderten Welt der neunziger Jahre theoretisch beschreiben, strukturieren und 'erklären' läßt" (19). Dabei unterscheidet er methodisch bewusst nicht zwischen Theorie und Empirie, weil die praktische Klimapolitik seiner Meinung nach nicht von der "derzeit dominierende[n] (regime)-theoretischen Debatte" zu trennen ist (23). Er kommt jedoch zu dem Schluss, dass die vorherrschenden Theorien die Verhandlungssache Umwelt nur eingeschränkt erklären können. Inhaltsübersicht: 2. Konflikt und Kooperation in der internationalen Umweltpolitik: Neorealismus versus neoliberalen Institutionalismus und die Neo-Neo-Synthese; 3. Internationale Regime in der Umweltpolitik: Entwicklungslinien, Untersuchungsfelder und Kritik; 4. Globalisierung, Weltklima-Problem, Global Governance und komplexes Weltregieren - die normative Dimension; 5. Die lokale Antwort: Politische Steuerung, dezentrale Verhandlungssysteme, Klima-Bündnis und Lokale Agenda 21; 6. Nachhaltige Entwicklung und Macht: Neue Akteure der Weltpolitik und internationale Regulation; 7. Postmoderne und kritische Interpretationen der Weltpolitik und die 'Dekonstruktion' der Verhandlungssache Umwelt: Kritik der klimapolitischen Forschungssynthese.