Diss. Leipzig (Graduate School of Management and Wittenberg-Center for Global Ethics); Gutachter: A. Suchanek. – Ziel der Arbeit ist es, „mögliche Reformvorschläge, insbesondere auch prämien- bzw. marktwirtschaftlich- und damit wettbewerbsgeprägte Ansätze, gezielt mit den moralischen Institutionen der Gesellschaft zusammenzubringen, um ... [eine] rationale gesellschaftliche Gesundheitsdiskussion zu ermöglichen“ (7). Die Autorin zeigt, dass Wettbewerb und Solidarität keineswegs Gegensätze darstellen. Vielmehr seien „Wettbewerb und prämienbasierte Finanzierungsmodelle wesentliche Instrumente zur Umsetzung von Solidarität im Krankheitsfall“ (7). In ihrer Darstellung der methodischen Grundlagen der Arbeit geht Friedrich vor allem auf die Vorteile des Ansatzes einer „ökonomischen Ethik“ für die Gesundheitsdiskussion ein. Aus den Begriffen Solidarität und Wettbewerb leitet sie ein „rationalisiertes Verständnis beider Begriffe“ (28) ab. Sie untersucht den Zusammenhang von Solidarität und Wettbewerb in der Krankenversicherung und konstatiert, „dass unter den gegebenen Rahmenbedingungen der institutionalisierte Leistungswettbewerb ein wesentliches Instrument für die anreizkompatible Umsetzung des Solidaritätsgedankens darstellt“ (251). Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden drei Konzepte zur Reform der Krankenversicherung in Deutschland diskutiert: die Beibehaltung des Systems einkommensabhängiger Beiträge bzw. die Bürgerversicherung, die Kopfpauschale sowie die individuelle Risikoprämie.