Die Türkei übt nach wie vor den Spagat zwischen den Kulturkreisen. Umso wichtiger ist es, sich mit den Wurzeln ihrer Zerrissenheit zu beschäftigen. Der Autor führt die heutigen Widersprüche des türkischen Staates fast ausschließlich auf das persönliche Wirken Atatürks zurück. Dabei konzentriert er sich weniger auf politische oder gesellschaftliche Strukturen als auf die Interaktionen politischer Führer. Neben einer um schriftliche und mündliche Aussagen Atatürks herum aufgebauten Biografie werden auch wichtige Faktoren der türkischen Geschichte in leicht verständlicher Form sichtbar gemacht. Die keineswegs Atatürk-freundliche, aber insgesamt ausgewogene Darstellung bietet für den mit der Person Atatürks und türkischer Zeitgeschichte wenig vertrauten Leser einen guten Einstieg in die Materie.