Die zahlreichen, in Europa immer noch bestehenden Minderheitenkonflikte erscheinen angesichts des fortschreitenden europäischen Integrationsprozesses als anachronistisch. Nichtsdestotrotz sind sie nach wie vor aktuell und zählen zu den „realpolitisch dominantesten Konfliktszenarien“ (7) Europas. Der Sammelband widmet sich dieser Thematik, indem er einleitend mit zwei allgemein gehaltenen Beiträgen zu grundsätzlichen Entwicklungstendenzen und Problemstellungen in Theorie und Praxis beginnt. Diesen schließen sich Einzelfallanalysen zu klassischen Fällen, u. a. zu Nordirland und dem Baskenland, aber auch zu weniger präsenten Fallbeispielen, wie Österreich und Deutschland, an. Den Abschluss bildet ein Beitrag zu Instrumentarien des Minderheitenschutzes in Europa. Mit dieser Zusammenstellung wird das Buch seinem Anspruch, Gemeinsamkeiten und Parallelen mit Blick auf einen demokratischen Umgang mit Minderheitenkonflikten herauszuarbeiten, nicht gerecht. Sehr wohl aber sind die unabhängig nebeneinanderstehenden Beiträge einzeln für sich äußerst informativ, wenngleich der eine oder andere eine gewisse analytische Schärfe missen lässt und sich auf einer stärker deskriptiven Ebene bewegt.