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/ 19.06.2013
Thomas Vormbaum (Hrsg.)

Jahrbuch der Juristischen Zeitgeschichte 4 (2002/2003)

Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH 2003 (Juristische Zeitgeschichte Jahrbuch 4 (2002/2003)); XL, 640 S.; geb., 98,- €; ISBN 3-8305-0535-3
Die von Vormbaum - Direktor des Instituts für Juristische Zeitgeschichte der Fernuniversität Hagen - zugrunde gelegte Konzeption der neuen Disziplin „Juristische Zeitgeschichte" erschöpft sich nicht in der rechtsgeschichtlichen Perspektive einer reinen juristischen Dogmengeschichte. Den Schwerpunkt des thematisch weit gespannten Bandes bilden Abhandlungen zur Rechtsgeschichte und Rechtspolitik des 20. Jahrhunderts, zur modernen deutschen Strafgesetzgebung und zum Völkerstrafrecht sowie zu Leben und Werk bedeutender Juristen, ergänzt durch eine Dokumentation (Zuwanderungsgesetz; Todesstrafe) und ein Diskussionsforum zum „Elser-Attentat". Das Jahrbuch ist daher gerade auch für diejenigen, die sich aus politikwissenschaftlicher Sicht in irgendeiner Weise mit Recht und Rechtswissenschaft beschäftigen, von hohem Interesse. Aus dem Inhalt: Abteilung 1: Allgemeine Beiträge Marie Theres Fögen: Alles auf Anfang: Wunder Evolution: Warum und zu welchem Ende studieren wir Rechtsgeschichte? (3-6) Diemut Majer: Der lange Weg zur Gleichheit (7-54) Barbara Böttger: Der Kampf um den Gleichberechtigungsgrundsatz im Parlamentarischen Rat (55-109) Renate Jäger: Fünfzig Jahre Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes. Die Rolle des Bundesverfassungsgerichts bei der Durchsetzung des Gleichberechtigungsgebotes (110-127) Liselotte Funcke: Frauen im Deutschen Bundestag (128-132) Mathilde Berghofer-Weichner: Justitia und ihre Töchter (133-137) Mark R. Thompson: Das Paradox politischer Führerinnen. Warum sind gerade in Asien besonders viele Frauen an der Macht? (138-143) Katalin Szegvári Nagy: Feministische und antifeministische Tradition in Ungarn. Der Kampf um das Wahlrecht der Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (144-156) Wilhelm Brauneder: Karl Renners "Entwurf einer provisorischen Verfassung" (157-191) Norbert Berthold Wagner: Der Staat Waldeck-Pyrmont (192-206) Peter Schneider: Streitgespräch: „Föderalismus in Deutschland" (207-213) Besprechungen. Abteilung 2: Forum Juristische Zeitgeschichte: Arnold-Freymuth-Preis 2002 Richard Schröder: Bioethische Fragen (227-243) Margot von Renesse: Ansprache der Preisträgerin (252-254) Schader-Preis 2001/2002 Peter Graf Kielmansegg: Können Demokratien zukunftsverantwortlich handeln? (255-262) Fritz W. Scharpf: Was man von einer europäischen Verfassung erwarten und nicht erwarten sollte (263-274) Mitteilungen. Abteilung 3: Beiträge zur modernen deutschen Strafgesetzgebung. Materialien zu einem Historischen Kommentar Michael Greve: Amnestierung von NS-Gehilfen - eine Panne? Die Novellierung des § 50 Abs. 2 StGB a. F. und dessen Auswirkungen auf die NS-Strafverfolgung (295-311) Abteilung 4: Leben und Werk. Biographien und Werkanalysen Friedrich Winterhager: Louise Ebert (1873-1955) als Persönlichkeit der deutschen Geschichte - Reflexionen zu einer Biographie (350-359) Francisco Muñoz Conde: Die Besuche Edmund Mezgers im KZ Dachau im Jahre 1944 (367-391) Gerd Roellecke: Ein Rückblick auf Jutta Limbachs Tätigkeit als Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts (392-394) Sascha Ziemann: Max Ernst Mayer (1875-1923). Materialien zu einer Biographie (395-425) Abteilung 5: Juristisches Zeitgeschehen. Rechtspolitik und Justiz aus zeitgenössischer Perspektive Rolf Krumsiek: Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst im Jahre 1974 (429-441) Marianne Birthler: Die Entscheidung in der Sache „Dr. Helmut Kohl gegen die Bundesrepublik Deutschland" und die Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (442-452) Völkerstrafrecht Stefan van Heeck: Der Einfluß der Kriegsverbrecherprozesse auf die Genfer Abkommen am Beispiel der Hinrichtung von Zivilpersonen durch die Besatzungsmacht (453-479) Christina Möller: Die historische Entwicklung des tatbestandlichen Verbots der Kriegsvergewaltigung und anderer Formen sexueller Gewalt im Völker- und Völkerstrafrecht (480-506) Sascha Rolf Lüder: Die völkerrechtliche Verantwortlichkeit der Vereinten Nationen für die Verstöße gegen die Genfer Abkommen durch „Peace-keeping"-Truppen in Srebrenica (507-528) Kai Ambos / Christoph Grammer: Tatherrschaft qua Organisation. Die Verantwortlichkeit der argentinischen Militärführung für den Tod von Elisabeth Käsemann (529-553) Dokumentationen I. Nichtigkeit des Zuwanderungsgesetzes II. Begnadigungen aller Todeskandidaten im US-Bundesstaat Illinois Abteilung 6: Recht in der Kunst - Kunst im Recht Debatte: Elser-Attentat Jutta Limbach: In einem Meer von Feindseligkeit und Furcht. Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler im Lichte des legalisierten Widerstandsrechts (617-621) Lothar Fritze: Geschichtsschreibung und Vorbildwirkung. Antwort an einige Kritiker (622-634)
Robert Chr. van Ooyen (RVO)
Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
Rubrizierung: 1.32.3122.3132.352.362.3432.682.652.622.27 Empfohlene Zitierweise: Robert Chr. van Ooyen, Rezension zu: Thomas Vormbaum (Hrsg.): Jahrbuch der Juristischen Zeitgeschichte 4 (2002/2003) Berlin: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/20480-jahrbuch-der-juristischen-zeitgeschichte-4-20022003_23872, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23872 Rezension drucken
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