Tomberg, als Marxist durch Studien zur Ideengeschichte ausgewiesen, will mit dieser umfangreichen Monografie am und im Werk von Jürgen Habermas die „erstaunliche[...] Überlebensfähigkeit der Marxschen Theorie" (16) demonstrieren. Das ist trotz der rekonstruierenden Auseinandersetzungen mit dem historischen Materialismus, die Habermas in den 70er-Jahren vorgenommen hat, eine überraschende Zielsetzung, steht doch die „Theorie des kommunikativen Handelns" - das Hauptwerk von Habermas, so Tomberg (21) - für den methodologischen Wechsel vom Produktions- zum Kommunikationsparadigma. Der Autor möchte nun nicht nachweisen, dass Habermas kein Marxist sei, er will vielmehr - in der Art einer „Habermas-Übersetzung" (19) - zeigen, dass dessen Liquidation des historischen Materialismus als paradoxer „Versuch seiner Rettung" (420) verstanden werden sollte. Aber für den Marxisten Tomberg ist ausgemacht, dass Habermas' Ansatz bei der „einfachen Negation" stehen geblieben sei und nicht den notwendigen Schritt der „dialektische[n] Negation des Kommunikationsparadigmas" (421) vollzogen habe, an dessen Ende für jede Theorie „letztlich der Weg doch wieder zurück zu Marx" (427) geht. Inhaltsübersicht: I. Die Idee der radikalen Demokratie; II. Demokratisierung; III. Theorie aus Rebellion; IV. Neuansatz; V. Verwirklichung der Philosophie; VI. Metamorphose der Demokratie; VII. Sprache und Welt.