/ 21.06.2013
Tobias Lieber
Diskursive Vernunft und formelle Gleichheit. Zu Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsanwendung in der Rechtstheorie von Jürgen Habermas
Tübingen: Mohr Siebeck 2007 (Grundlagen der Rechtswissenschaft 10); XI, 391 S.; brosch., 64,- €; ISBN 978-3-16-149333-1Rechtswiss. Diss., HU Berlin; Gutachter: H. Hofmann. – Habermas ist eine der elaboriertesten sozialwissenschaftlichen Theorien des demokratischen Verfassungsstaates zu verdanken. Lieber unternimmt eine umfassende Würdigung dieser Theorie aus der Perspektive der Staatsrechtslehre. Dabei konfrontiert er die Überlegungen Habermas’ mit klassischen Problemen der juristisch denkenden Staatslehre – der Vorstellung von der verfassunggebenden Gewalt des Volkes, der Gewaltenteilung, dem Verfassungsbegriff, der Volkssouveränität, der Frage nach der Rationalität und dem Geltungsgrund des Rechts und anderen mehr. Diese Darstellung der Diskurstheorie des Rechtsstaates beruht auf umfassender Kenntnis und intensiver Heranziehung der Schriften von Habermas. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht das Institutionalisierungsproblem. Wie lässt sich die Funktion des Rechts als institutioneller Rahmen für die diskursiven Verständigungsprozesse begründen? Lieber plädiert hier für die „normative Eigenständigkeit des Rechts“ (351), erst die institutionelle Unparteilichkeit des Rechts (Legalität) ermögliche die diskursive Bestimmung substanzieller Gerechtigkeit (Legitimität). Damit sei die Legitimität des Rechts als Ganzes nur durch „diskursive Akzeptabilität“ (357) und Legalität zu bestimmen.
Sebastian Lasch (LA)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.46 | 5.42
Empfohlene Zitierweise: Sebastian Lasch, Rezension zu: Tobias Lieber: Diskursive Vernunft und formelle Gleichheit. Tübingen: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/28087-diskursive-vernunft-und-formelle-gleichheit_33020, veröffentlicht am 28.03.2008.
Buch-Nr.: 33020
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M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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