Die Autorin, laut Umschlagtext Philosophin und Publizistin sowie "in supervisorischer Aus- und psychoanalytischer Weiterbildung", verweist mit dem Titel ihrer Untersuchung "auf das theoretische Feld, das von Feminismus, Postmoderne und Psychoanalyse abgesteckt wird und in dem ich diesen Text verorten und Erkenntnisse präzisieren möchte" (10). Der erste Teil, "Von der Kritik zur Konstruktion" (15-118), stellt der als androzentrisch kritisierten herkömmlichen Wissenschaft eine Standort, Kontext und Geschlecht hervorhebende Wissenschaftskonstruktion entgegen. Der zweite Teil, "Vom Kopf zum Körper" (119-307), kritisiert die halbierte, männliche Vernunft zugunsten einer anderen, ästhetischen Vernunft. Einen breiten Raum nehmen sprachtheoretische Überlegungen ein. Zum Schluß wird im dritten Teil, "Von feministischen Theorien und alltäglicher Praxis" (309-383), nach dem Ort der Umsetzung, nach dem Raum "einer frauenbestimmten Freiheit" (363) gefragt. Leider setzt sich die Autorin in ihrer Kritik an einer vermeintlich androzentrischen Erkenntnistheorie mit Autoren wie - beispielsweise - Popper, Feyerabend, Lakatos oder Luhmann überhaupt nicht auseinander, und auch die Frankfurter Schule kommt eher kursorisch vor. Das ist bei dem hohen Anspruch des Buches zu wenig. Ob somit der Beleg erbracht wird, "daß das, was Feministinnen denken, erkennen, kritisieren und praktizieren, einer zweiten Kopernikanischen Wende entspricht" (19), mag füglich bezweifelt werden.